Was ist DBT?
Die Dialektisch-Behaviorale Therapie wurde in den 80er Jahren von Marsha M. Linehan zur Behandlung von chronisch suizidalen Patient*innen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) entwickelt.
Der BPS liegt nach Linehans Verständnis neben relevanten biografischen Aspekten, eine Störung der Affektregulation zugrunde. Das bedeutet, eine hohe emotionale Verletzbarkeit tritt zusammen mit einer nicht hinreichend entwickelten Fähigkeit auf, Gefühle zu regulieren. Die zuweilen enormen Spannungszustände werden als sehr belastend und teils unerträglich erlebt, so dass es immer wieder zu selbstverletzenden und anderen impulsiven Verhaltensweisen kommt, die kurzfristig eine Entlastung ermöglichen.
Die DBT ist ein sehr strukturiertes Verfahren das hilft, schrittweise, bislang unkontrollierte Prozesse berechenbar zu machen. Marsha Linehan litt selbst unter der Borderline-Störung und betonte, dass jeder Mensch die Ressourcen hat, um ein zufriedenes Leben führen zu können und dass Borderline-Klient*innen die hierfür notwendigen Fähigkeiten erlernen können.
Der Erwerb dieser Fähigkeiten steht im Zentrum der Therapie. Inhaltliche Aspekte sind das Üben von Achtsamkeit, der Erwerb von Skills zur Anspannungsregulation, das Erlernen von Strategien im Umgang mit Gefühlen, das Training sozialer Kompetenzen und die begleitende Arbeit am Selbstwert.
Wesentlich ist die Betonung von dialektischen Prozessen wie Akzeptanz und Veränderung, die Validierung des momentanen Erlebens und Verhaltens und die Betonung der Wichtigkeit der therapeutischen Beziehung.